magazine.web.de berichtet heute von einer Entscheidung des Bundes-Kartellamts, nach dem die finanziellen Träume der so genannten Deutschen Fußball Liga, DFL, nicht mit bestehendem, bundesdeutschem Recht zu vereinbaren sind. Die großen Nummern der neu gegründeten Profi-Liga wollten mit einem neuen Übertragungsrahmenvertrag die Privatsender dazu animieren, mehr Geld für die Senderechte zu bieten - unter anderem, indem die freien Zusammenfassungen in Sportschau und co zusammengeschrumpft werden sollten, um mehr Anreize für das Abonnieren der entsprechenden Pay-TV-Sender zu liefern.
Der Vorsitzende des Fußballvereins Bayern München e.V., Karl-Heinz Rummenigge, lies sich zu diesem Statement hinreißen:
"Das ist ein Schlag ins Kontor für den deutschen Profifußball. Ich weiß nicht, ob die Herren wissen, wie der Fußball tickt und welche negativen Folgen das haben wird"
Na na na... selbstverständlich wissen "die Herren" wie der deutsche Profifußball funktioniert, und gerade deshalb haben sie auch so entschieden, damit es wieder mehr um den Sport und weniger ums niederträchtige Absahnen geht. Da müsst ihr den "überbezahlten Arschlöchern" halt mal den Lohn von fünf auf vier Millionen kürzen (das sind dann wohl die erwähnten "negativen Folgen") und die geradezu astronomisch-utopischen Transferleistungen kürzen, dann reichen auch die bisherigen knapp 500 Millionen Euro Einnahmen im Jahr weiterhin aus. Ihr bekommt durch eure nicht nachvollziehbare Position im Sportherzen der Deutschen verdammt nochmal schon genug Vorteile, da braucht ihr keine zweistelligen (Prozent :P) Lohnsteigerungen pro Jahr, wenn der Rest der arbeitenden Bevölkerung kaum die Inflation ausgeglichen bekommt (oder z.B. nach sechs Jahren erstmalig mal ne Stundenlohnsteigerung um 19 Cent erhält -.-; oder immer noch gravierende Unterschiede im Lohnniveau zwischen Ost und West herrschen, obwohl ein Bahn-Ticket oder ein Buch im Osten genausoviel kostet wie im Westen).
Wenn ihr eure Topspieler nicht mehr bezahlen könnt - Pech gehabt. Müsst ihr halt mehr auf eigenen Nachwuchs setzen, wie es andere Sportarten auch machen, die pro Verein vielleicht ein Tausendstel oder Hunderttausendstel eures Jahresbudgets haben. Damit tut ihr nicht nur was für die Jugend, nein, ihr kommt auch zum Spiel zurück, und könnt euer lächerliches, pandemonisches Politikum hinter euch lassen. Zeitgleich würden Firmen die Gelegenheit haben, andere Sportarten zu fördern, statt immer nur den selben langweiligen Scheiss zu bezahlen. Hurra für sportliche Vielfalt.
Freitag, 25. Juli 2008
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