Samstag, 31. Januar 2009

Google defekt

Heute mal was mit Seltenheitswert: Google ist kaputt. Sogar im Sinne eines Showstoppers!

Für alle Treffer beliebiger Suchwörter warnt die beliebteste Suchmaschine der Welt derzeit davor, dass die zugehörige Webseite eine Gefahr für den Computer des Nutzers darstellen würde. Die gut gemeinte Malware-Warnung geht ganz offensichtlich in die Hose.. außer es sind tatsächlich alle sonstwieviel Milliarden Webseiten auf einen Schlag infiziert worden. Ich tendiere dazu, diesem Fall weniger Chancen einzuräumen als der Möglichkeit, dass Google einen Fehler gemacht hat.

So führt die Suche nach "Dresden" zu einer wohlbekannten Liste wohlsituierter Webseiten, etwa der offiziellen Stadtseite, die Seite des Flughafen Dresden, der TU Dresden, oder dem Wikipedia-Artikel über Dresden.


Problem: unter jedem Link kommt der Warnhinweis: "Diese Website kann Ihren Computer beschädigen." - ignoriert man diese leicht zu übersehende Warnung und klickt trotzdem auf den böse bösen Malware-Link, landet man auf einer zwischengeschalteten Warn-Seite von Google.

Will man trotzdem zur Trefferseite, ist im Browser einfach der Präfix vor der Treffer-URL zu entfernen: aus http://www.google.de/interstitial?url=http://www.dresden.de/ wird wieder http://www.dresden.de/

Beim Klick auf den Erklärungslink stößt man übrigens auf einen überlasteten Google-Hilfeserver :P

Das ein solcher, doch recht schwerer Fehler auch bei Google passiert, beruhigt mich, nach allem was ich über den Suchmaschinen-Riesen weiß, ganz ungemein.



Nachtrag: Kurz nach der Veröffentlichung dieses Postings wurde das "Feature" wieder entfernt und die Benutzung ist nach etwa einer Dreiviertelstunde wieder normal möglich. Ob da noch was kommt? Und wer hat alles seinen Kopf verloren? Auch beim Google-Support möchte ich in diesem Moment nicht sitzen und Hassmails mit Textbausteinen beantworten.



Nachtrag2: Juhu, Fünf Minuten schneller als Heise gewesen ;)



Nachtrag3: Drei Minuten langsamer als F-Secure. Auf dem hinter dem Malware-Filter stehenden Webangebot StopBadware.org gibts Hintergrundinformationen zum Problem.


Samstag, 10. Januar 2009

Warnung! OpenOffice-Writer Dokumentenrettung ist ein Wolf im Schafspelz

Gerade ordentlich recherchiert, schon fällt es mir, auch mit historischem Hintergrund, wie Schuppen aus den Haaren: das AutoWiederherstellen-"Feature" von OpenOffice ist .. BÖSE! ES IST DER TEUFEL UND ES FRISST EURE KINDER. Naja.. zumindest eure geistigen Kinder. Wer sich nämlich auf das alle paar Minuten die Arbeit unterbrechende AutoSpeichern in Sicherheit wiegen lässt (oder das manuelle Speichern einfach mal vergisst), hat an sich erstmal nix falsch gemacht.

Das Problem kommt dann mit wehenden Fahnen angerannt, wenn sich OOo oder der Computer verabschieden und man nach dem Neustart von OOo-Writer das freundliche Angebot erhält, das Dokument, was man beim Absturz gerade bearbeitet hat, wiederherstellen lassen zu können.

Da freut sich das Arbeiterherz - war die Arbeit der letzten Quantillion Stunden doch nicht umsonst.

Problem.

Das AutoWiederherstellen, was da so freundlich seine Dienste angeboten hat.. tja.. das LÖSCHT die von AutoSpeichern in den 15-minütlichen Arbeitsstillständen ordnungsgemäß angelegte Sicherheitskopie und ÜBERSCHREIBT die verdammte Grütze mit der zuletzt manuell gespeicherten Version. Genau. Mit der von vor zwei Stunden/Tagen/Wochen.

Mit anderen Worten: es macht genau das was es tun soll.
BLOß GENAU F A L S C H HERUM.

Das ganze passiert seit Version 2.4.sonstewas - wiedermal, denn offiziell ist es ein sogenannter Regressions-Bug - und zwar auf allen Plattformen. Ja. Auch auf Linux und MacOS :P

Ich möchte nicht wissen, wieviel Schaden dieser Bug bereits angerichtet hat - im Bugtracker (der Fehlerüberwachung der Entwickler von OpenOffice) schreibt jedenfalls einer, dass er deswegen 10 000 US-Dollar verloren hätte. Rückwirkend betrachtet hat es mich auch schon mehrfach erwischt.

Nunja. Wenn ihr in die selbe Situation kommt, dann - UM GOTTESWILLEN - untersagt AutoWiederherstellen eure Zustimmung und stellt die automatische Sicherungskopie stattdessen manuell wieder her... die findet sich in einem Ordner auf eurer Festplatte - den Pfad dahin könnt ihr im Writer unter Extras->Optionen->Pfade->Sicherungskopien nachlesen. Hingehen, jede der Dateien mit ähnlichem Namen aufmachen und gucken, was der fast-letzte-Stand ist.. Die schnappen, kopieren, öffnen, und damit die letzte manuell gespeicherte Version überschreiben.

Die am 22. Januar erscheinende "Mikro-Version" 3.0.1 enthält übrigens einen Fix dafür.
  • Issue im offiziellen Bugtracker