Mittwoch, 8. Dezember 2010

Babybilder I



Dienstag, 7. Dezember 2010

Das Ende der Wette ...

Unsere Tochter wurde am 05.12.2010 um 23:30 geboren :)

Damit liegen alldiejenigen, die auf den 6.12. getippt haben noch am nächsten. Tante Steffi erzählt ein klein wenig nebenan. Später gibt es sicherlich noch eine Timeline der jüngsten Erlebnisse.

Freitag, 3. Dezember 2010

Eine Wette...?

Nachdem der letzte Eintrag hier im Blog schon etwas angestaubt ist, dachte ich, dass ich nach nebenan zu Sera verweise und alle Leser auffordere, in diesem Artikel als Kommentar eine Wette über das Geburtsdatum unseres Kindes abzugeben. Ein paar haben das schon off- und online gemacht - Gewinne gibt's eigentlich nicht, aber irgendwas werden wir schon finden, falls einer tatsächlich den richtigen Tag trifft. 

Sonntag, 19. September 2010

Dresden Monarchs im Halbfinale

Die Dresden Monarchs sind zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale der GFL-Play-Offs. Am vergangenen Samstag schlugen die Königlichen die Vize-Meister der 1. Bundesliga Süd-Conference, die Schwäbisch Hall Unicorns, bei den Einhörnern daheim mit elf Punkten Vorsprung 45:56. Das von den Offenses dominerte Spiel war bis zuletzt spannend. Auf Dresdner Seite brachte vor allem der überraschend zurückgekehrte Runningback-Star Michael Andrew frischen Wind in die Spielzüge. In der Verteidigung konnte Defense-Captain Burkhard Vogt mit einem erzwungenen Fumble begeistern, der von Safety und Fanclub-MVP Jared Dumm aufgenommen und retourniert werden konnte.

Die Jungs und Mädels von radio.monarchs haben weder Kosten noch Mühen gescheut, und noch in der Nacht einen umfangreichen Videorückblick zusammengestellt, der hier natürlich nicht fehlen soll:



In der kommenden Woche warten dann im Halbfinale entweder die Meisterschaftsfavoriten Kiel Baltic Hurricanes in Kiel, oder aber die Recken der Stuttgart Scorpions in *trommelwirbel* Dresden! Schon doof, wenn man als Dresdner Fan Stuttgart die Daumen drücken muss :P Die beiden Mannschaften spielen in den kommenden Stunden um den Einzug in die Semi-Finals der höchsten deutschen Football-Meisterschaft.

Update: Die Scorpions haben gestern mit lächerlichen zwei Punkten Rückstand verloren. Also geht es nächstes Wochenende in Kiel gegen Kiel.

Freitag, 17. September 2010

Mittwoch, 25. August 2010

Review: Inception

What she said: Review im Catlog.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Football-EM 2010 - erster Spieltag

Von der Mainstream- und Mainstream-Sport-Presse größtenteils ignoriert, findet in Deutschland diese Woche die Europameisterschaft im American Football statt. Als einziges Veröffentlichungsorgan begleitet GFL-TV, ein Ableger des gut organisierten GFL-Radio-Verbandes (zu dem auch Radio Monarchs gehört), die EM medial und stellt dem geneigten Fan diese Woche eine Reihe von Zusammenfassungen zur Verfügung. Der Bericht über den ersten Spieltag mit den Begegnungen Deutschland-Österreich und Schweden-Frankreich könnt ihr hier genießen:



Besonders schön: Die ersten zehn Punkte im Spiel Deutschland gegen Österreich gehen auf das Konto der Dresdner Eigengewächse Radko Zoller und Jan Hilgenfeldt. Super :))

Die nächste Zusammenfassung gibt es wohl am Freitag - auch die werde ich hier wieder verlinken. Ansonsten sei noch das Finale erwähnt, welches als einziges Spiel dieser EM auf einem "großen" Fernsehsender übertragen wird: Kommenden Samstag gibt's das Endspiel live aus der Commerzbank Arena in Frankfurt/Main auf Eurosport 2 zu sehen. Los gehts 19:30.

Dienstag, 27. Juli 2010

Kepler-Wissenschaftler: Erdähnliche Planeten sind die häufigste Planetenklasse in der Milchstraße

Nachdem die ersten 400 bis 500 Exoplaneten in den ersten 15 Jahren der Exoplanetenforschung aufgrund der verwendeten Detektionsmethoden fast ausschließlich Gasriesen waren, wendet sich nun das Blatt: Dimitar Sasselov, Co-Investigator der Kepler-Mission, hat im Juli auf einem TED-Talk in seinen Folien mehr oder weniger deutlich einen unglaublichen Durchbruch in der Exoplanetenforschung untergebracht.

Seit Kepler im März 2009 gestartet war, hat das Weltraumteleskop offensichtlich bereits mehrere hundert neue Exoplaneten gefunden und damit die Zahl der ausserhalb des Sonnensystems bekannten Planeten erstmals vierstellig werden gelassen. Richtig gelesen: Die Menschheit kennt mittlerweile über eintausendeinhundert extrasolare Planeten! Der größte Hammer kommt aber erst noch: Die größte Gruppe sollen dabei entgegen früherer Zahlen die erdähnlichen Planeten stellen - also Gesteinsplaneten, die weniger als doppelt so groß wie die Erde selbst sind.


(C) Dimitar Sasselov

Nach der inoffiziellen Ankündigung waren Querelen über die "Veröffentlichungsstrategie" laut geworden, weil das Kepler-Team die Daten von 400 neu gefundenen Planeten eigentlich bis Februar 2011 zurückhalten wollte, um sie selbst ausführlich zu analysieren und nun doch umgekippt ist. Aus diesem Grund gibt es auch noch keine offizielle Ankündigung der NASA, die im Kepler-Projekt als Veranstalter auftritt.

Nichtsdestotrotz finde ich diese Wende in der Geschichte der Kosmologie atemberaubend und hoffe für die nächsten Jahre auf viele neue Forschungsergebnisse. Immerhin ist es möglich, dass wir nun, da wir wissen, wohin wir schauen müssen, bald den ersten habitablen Planeten finden - also eine Schwestererde, mit ähnlicher Athmosphäre und flüssigem Wasser und so. Man darf tierisch gespannt sein - ich bin es jedenfalls! ^^

Freitag, 21. Mai 2010

Aufstieg und Fall eines Facebook-Worms

Facebook wird momentan mächtig gewaltig durch verschiedenste Datenschutz-Skandale durchgeschüttelt und ist dadurch in der Gunst der Millionen von Nutzer gesunken. Der Social-Networking-Riese hat aber noch ein anderes Problem: Er ist ein Primärziel von Virenschreibern und Hackern jedes Niveaus.

Sehr schön war gerade eben (auf Twitter: 1, 2) zu beobachten, wie ein solcher Hacker einen Wurm auf Facebook los ließ, ein Antiviren-Experte darauf reagierte (indem er eine Telefonnummer des mutmaßlichen Verursachers herausfand und den anrief, und der Infektionsvektor schlappe 15 Sekunden später offline war.

Mikko Hypponen von Antivirushersteller F-Secure war der genannte Experte, der, wie er hier im F-Secure-Blog beschreibt, den Infektionsvektor untersuchte und feststellte, dass die IP-Adresse der über einen Anonymisierungsdienst registrierten Zieldomain (fbhole.com) von einer weiteren Domain (ironbrain.net) verwendet wird, wobei letztere aber ganz normal über einen regulären Provider registriert wurde. Bei einer regulären Registrierung muss man dann auch persönliche Daten hinterlegen. Quasi ein Eintrag im Grundbuch des Internets. Für die zweite Domain gab und gibt es also nicht-anonymisierte Kontaktdaten. Inklusive Telefonnummer:

Administrative Contact
=======================
ID........... UC-368699
Name......... Jiri Pavlin
PostAddress.. XX unkenntlich gemacht (d.R.) XX
PostCode..... 25225
PostArea..... Orech
Country...... CZ
Phone........ +---.731464006

Quelle: ping.eu/internic.net

Diese Nummer rief er an und fragte nach der ersten Domain -- der Herr am anderen Ende stritt eine Beteiligung ab, kurz nach Ende des Gesprächs gingen die Webangebote auf der IP jedoch offline, so dass die unmittelbare Gefahr durch den ursprünglich angreifenden Facebook-Worm gebannt ist.

Diese Daten sind nach wie vor über diverse whois-Dienste uneingeschränkt und öffentlich abrufbar, da ihre Verfügbarkeit nicht davon abhängt, ob die Zielrechner der Domäne abgeschalten sind oder nicht.

Es ist natürlich möglich, dass der Rechner des aufgeführten Unternehmens von Dritten zweckentfremdet wurde. Die extrem schnelle Reaktion des Angerufenen deutet aber eher darauf hin, dass er aktiv den Vorgang auf seinem Server beobachtete und sich etwa nicht erst auf seinem Server einloggen musste um die Notbremse zu ziehen. Die Abschaltung des Servers ist bei geöffneter Konsole dagegen locker in 10 Sekunden zu schaffen.

Der ganze Vorgang dauerte von Entdeckung bis Abschaltung lediglich eine gute halbe Stunde.

Dienstag, 27. April 2010

Dunkle Materie und Spiegelwelten

Ein ganz großes Forschungsthema zur Zeit ist die so genannte Dunkle Materie.

Vereinfacht gesagt reicht die Masse der sichtbaren, normalen Materie und der sichtbaren, normalen Energie nicht aus, um die Struktur und das Verhalten des sichtbaren Universums hinreichend genau zu erklären. Vielmehr scheint es, dass das Universum zum überwiegenden Teil (72%) mit Dunkler Energie angefüllt ist, zu einem kleinen Teil mit Dunkler Materie (23%) und die "normale" Materie (Hadronen (Baryonen, Mesonen), Leptonen, ...) nur 5% ausmacht.
"Dunkel" ist in diesem Zusammenhang nicht als "Schwarz" im herkömmlichen Sinne zu verstehen, sondern als "mangels Interaktion mit normaler Materie schwer nachweisbar". Kurzum: uns fehlen die biologischen und technischen Mittel, die Dunklen Kollegen direkt zu erfassen und nachweisen zu können, denn sie interagieren nicht mit unseren Freunden, den elektromagnetischen Wellen, wie etwa Licht oder Radar. Bisher fand der Nachweis über den gravitationalen Einfluss der beiden Dunklen Formen statt, indem etwa aus dem Abbild einer Gravitationslinse die notwendige Masseverteilung ermittelt wurde, diese sich aber nicht detektieren ließ, womit die Dunkle Materie als Verursacher vermutet wurde.

Dunkle Materie, nachgewiesen durch den Gravitationslinseneffekt.
(Bild: NASA / Public Domain)


Was ich mich nun vor ein paar Tagen gefragt habe: Wenn da draußen ein Großteil der Materie nicht greifbar, nicht nachweisbar ist, und ein Großteil der Energie ebenso wenig, unterliegen wir dann nicht einer anthropozentrischen Falschnomenklatur? Unsere Materie ist nicht normal - unsere Materie ist der Außenseiter, die Abweichung von der Norm. Die Dunkle Materie ist das, was normal ist. Was ist, wenn um uns, in uns, und überall sonst Dunkle Materie ist, die sich quasi genauso verhält wie normale Materie, von der wir aber nichts mitbekommen? Dann könnte es doch sein, dass wir nur den Hinterhof, das Kuriositätenkabinett des Universums zu sehen bekommen, und das eigentliche Universum Dunkel ist - für uns auf ewig unmittelbar unfassbar.

Verteilung der Dunklen Materie in einem scheinbar leeren Abschnitt des Universums.
(Bild: NASA / Public Domain)

Einen Artikel, den ich heute gelesen habe, formuliert das aus: Es könnte sein, dass die Welt der Dunklen Energie und der Dunklen Materie eine Spiegelwelt ist, die mit der unseren nur sehr schwach und hauptsächlich über Gravitation interagiert, sich selbstbezüglich aber genauso verhält wie normale Materie. Ein ganzes Universum, dem unseren überlagert - ganz ohne die Postulierung von zusätzlichen Dimensionen und was nicht alles. Wenn das tatsächlich so ist, dann steht als nächstes die Anwendung des Kopernikanischen Prinzips zu Buche!

Die Kernaussage: Wir sind nichts besonderes. Wir - ein jeder von uns, zu jedem Zeitpunkt, bei der Beobachtung eines beliebigen Ereignisses - sind Mittelmaß. Die Schlussfolgerung: In der Welt der Dunklen Materie gibt es noch viel mehr Zivilisationen als in unserer Materiewelt. Vielleicht wundern sie sich über die 5% fehlende Materie, ohne die die Dynamik ihrer eigenen Welt nicht endgültig und vollkommen erklärbar ist, und sie nennen diese 5% - unsere 5% - uns - Dunkle Materie. Und auch sie haben keine Möglichkeit, mit uns zu interagieren und unsere Welt unmittelbar wahrzunehmen.

Ich finde diesen Gedankengang "mind-blowing". Und ein bisschen gruselig - E.T. könnte in diesem Moment durch Sie hindurchgeflogen sein. Uns Sie hättens noch nicht mal gemerkt, wenn ich es Ihnen nicht verraten hätte..

Donnerstag, 22. April 2010

The Axis of Awesome - Four-Chord-Song

Eine Comedy-Truppe namens "The Axis of Awesome" hat das Geheimnis aller Pophits der letzten 40 Jahre ergründet: Offensichtlich gibt es vier Akkorde, aus denen sich beliebig viele Hits basteln lassen. Diesen Umstand führen Sie in Ihrem Lied "4 Chord Song" am lebenden Beispiel vor. Viel Spaß:

Kurze Version mit genauerer Einleitung:


Lange Version mit mehr Titeln:

Sonntag, 18. April 2010

Alte Wohnungen, neue Wohnungen, Vulkane und sonstige lustige Tiere

Mein Umzug will und will einfach kein Ende nehmen - heute habe ich mit zwei fleißigen Helfern meine alte Wohnung in einem Rutsch gemalert. Das war ein ziemlicher Kraftakt - ich hab mir Blasen gemalert... wie dämlich ist das denn? Naja, für die alte Wohnung meiner Verlobten habe ich fast zwei Wochen benötigt.. schon doof, wenn man nur am Feierabend malern kann. Aber heute, so mit Tageslicht und so, ging das doch recht schnell.

Die Kehrseite der feierabendlichen Zuwendung zu den alten Wohnungen ist, dass in der neuen Wohnung nichts passiert... Hier stehen teilweise noch ganze Räume voll mit Kisten und Säcken und deassemblierten Möbeln. Kann sich nur noch um Monate handeln... :/

Apropos Möbel - in meiner alten Wohnung hatte ich eine ganze Reihe Möbel, die ich nicht mit in die neue Wohnung nehmen wollte. Für den Grobmüll waren sie allerdings auch noch zu gut. Also wollte ich die Möbel spenden. In Dresden gibt es dafür den Sozialen Möbeldienst vom SUFW e.V. Ohne zuviel zu verraten: Die Spende war eine einzige organisatorische Katastrophe, in der der Spender durchgängig als dämlicher Bittsteller behandelt wurde. Wendet euch nicht an den Möbeldienst, so schade es um die Idee ist - werft das Zeug auf den Grobmüll oder sucht euch die Bedürftigen selbst, aber mit dem Sozialen Möbeldienst vom SUFW e.V. habt ihr eine Menge Aufwand und Ärger, und der Verein will euch auch noch abkassieren dafür, dass ihr ihm Möbel schenken wollt. Wenn's mich reitet poste ich auch noch die Beschwerde, in der die ganze Aktion recht gut zusammengefasst ist. Für den Moment muss ich aber eher an meinen Blutdruck denken.

Abgesehen von Möbeln, Kisten, Wandfarbe und Fließenspachtel beschäftigt mich zur Zeit ein Thema sehr intensiv: Der Vulkanausbruch auf Island. Die Gesamtsituation scheint sich eher zu verschlechtern, aber die rund 150 Millionen Euro Verlust, die alle betroffenen Fluglinien in Europa momentan *pro Tag* einfahren, brennen den Chefetagen und Lobbyisten nun zunehmend in den Taschen und unter den Nägeln. So werden erste Stimmen laut, dass die Flugverbote überzogen sind. Mittlerweile haben nämlich alle großen Fluggesellschaften Testflüge unternommen und konnten wohl keine Beeinträchtigungen feststellen (aus erster Hand weiß ichs von KLM, Lufthansa und Air Berlin; aus zweiter Hand von British Airways, Air France, Transavia und Niki (Lauda soll selbst geflogen sein), morgen will auch Airbus einen Testflug durchführen). Von meinem Balkon aus konnte ich heute auch eine Landung und einen Start eines Düsenjets auf Dresden International (EDDC) beobachten, was sicherlich einer der Testflüge war (die südwärtige Schneise führt direkt über das Zentrum von Dresden, auf das ich einen hervorragenden Blick habe). Nun sind die Fluggesellschaften natürlich recht voreingenommen und möchten gern den Flugbetrieb wieder aufnehmen, so dass die Aussagen letztlich mit Vorsicht zu genießen sind.

Mehr als Worte zählen aber natürlich Taten - so hat KLM heute abend von Amsterdam aus drei kommerzielle Flüge mit Fracht nach Asien durchgeführt und bis jetzt gibt es keine Absturzmeldung. Die Frachtflüge sind die natürliche Fortsetzung der mindestens zwei Dutzend Testflüge (allein KLM hat 10 erfolgreiche Testflüge durchgeführt), und so ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis auf Basis dieser Testflüge die Wiederaufnahme des Passagierflugverkehrs erstritten werden wird. Was viele der Fluglinien kritisieren ist, dass die nationalen Sperrungen maßgeblich auf britischen Simulationen der Ascheverteilung basieren, und nicht auf Messdaen. So hat der Deutsche Wetterdienst erst drei Tage nach der Sperrung des deutschen Luftraums damit begonnen, Messungen durchzuführen. Problematisch bei der Bewertung der Ergebnisse ist dabei, dass es keine Erfahrungswerte für solche Situationen gibt, aus denen sich vernünftige Grenzwerte ableiten lassen würden. Der einzige kritische Zwischenfall spielte sich nämlich in unmittelbarer Nähe eines früheren Ausbruches ab, so dass davon auszugehen ist, dass die damaligen, lebensbedrohlichen Fehlfunktionen in einer Umgebung mit ungleich höherer Aschekonzentration auftraten.

Auf Twitter organisiert sich in der Zwischenzeit dynamisch Hilfe für die mehr als 150.000 gestrandeten Urlauber (Schätzungen gehen von mehr als 10 Millionen betroffenen Passagieren insgesamt aus): unter dem Tag #getmehome können Gesuche und Angebote zu Fahrgemeinschaften, Familienbahntickets etc.pp. getwittert werden. Der mehr als ironische #ashtag versammelt unter sich News und Kommentare zum Ausbruch und dessen Auswirkungen selbst. #stranded markiert Informationen von und für Personen, die an Flughäfen feststecken.
Der Informationsfluss ist dabei auf der Kurznachrichtenplattform ungleich schneller und authentischer als die Informationen, die in den Massenmedien propagiert werden. Wer Erst-Hand-Informationen haben will, sollte die folgenden Tweeps abonnieren: @AshAlerts, @KLM, @Lufthansa_de, @Eurocontrol und @marcusnugg. Hier gibt es aktuelle Vorhersagekarten für die Ascheverteilung und hier gibt es die aktuellsten Informationen auf Fluglotsenebene direkt von Eurocontrol. Über @AshAlerts kam heute zum Beispiel minutenaktuell die Nachricht rein, dass Berlin, Hannover, Erfurt und Frankfurt für beschränkte Zeit wieder Flüge zulassen wollten. In der Minute schaute ich grade einem Condor-Airbus zu, der offenbar für einen Testflug auf den Runway geleitet wurde. Ja, ich war heute mal optimistisch und hab mir auf dem Flughafen schon mal angeschaut, wo ich in zwei Wochen einchecken muss und so. Und ja, bis dahin wird wieder geflogen werden, verdammteaxt.

Hier gibt es, wie nebenan bereits notiert, eine Webcam, die den aktuell ausbrechenden Vulkan Eyjafjalla sehr anschaulich zeigt (wenn mal grad nicht bewölkt ist .. oder Nacht..). Gerade kommt zu dem Thema auch die beunruhigende Nachricht herein, dass der große Bruder vom Eyjafjalla, der Katla, unangenehme Tremorvibrationen abgibt, wie sie wohl in Ankündigung eines Ausbruchs auftreten können. Ein weiterer Ausbruch würde die Lage wohl deutlich verschlechtern, aber ich bin kein Geologe. Vielleicht bewertet ja My Geoverse die verlinkten Seisomogramme? *hinthint*

Soweit erstmal - ich versuche, hier wieder häufiger zu bloggen. (Die Aussage war bisher aber immer ein böses Omen Oo)

Samstag, 17. April 2010

Beginn der Football-Saison 2010

Janz vergessen: am morgigen Samstag beginnt in Dresden um 15 Uhr wieder die Footballsaison. Die Monarchs bestreiten im immer-noch-baufälligen Heinz-Field ihr Vorbereitungsspiel gegen Aufstiegsaspirant Wiesbaden Phantoms. Alle Spiele der Goldblauen können auch dieses Jahr wieder live auf Radio Monarchs verfolgt werden.

Nachdem bis auf den offenbar dauerhaft hergezogenen Allround-DB Jared Dumm im Winter wieder die gesamte Importspielerriege ausgetauscht wurde und die neue Mannschaft im Combine und Trainingslager ihr Können und Beweis stellen musste, bin ich sehr gespannt, wie sich die Königlichen morgen präsentieren werden. Wenn es die Zeit erlaubt, stelle ich im Anschluss die Veränderungen vor und kommentiere auf gewohnt amateurhafte Weise die augenscheinliche Leistung des neuen Teams.

Interessant wird auch, wie das Stadionsprecherproblem gelöst werden wird, nachdem Kultstadionsprecher Günther Jagsch im vergangenen Jahr aus Dresden fortzog.

Das erste Bundesliga-Heimpunktspiel (gegen die Berlin Rebels) wird übrigens Ende Mai im neugebauten Rudolf-Harbig-Stadion stattfinden -- das ist die Gelegenheit, das moderne Stadion mal von innen zu sehen, ohne dem drittklassigen Dresdner Fußball unnötig Geld in den Rachen zu werfen. Man darf gespannt sein - morgen spielt dort Dynamo gegen Jena. Im wahrscheinlichen Falle der Niederlage Dynamo Dresdens werden die schwarzgelben "Fans" die Hütte vermutlich sowieso abreißen...

Olle Feuerhügel auf ollen Eisbergen

In ihrem Blog, "My Geoverse", hat meine Schwägerin, ihres Zeichens Doktor der Geologie, einen Überblick über die Situation auf Island erstellt. Dort bricht ja gerade ein Zungenbrechervulkan namens Eyjafjallajökull aus und legt in bisher noch nicht gesehenem Ausmaß den europäischen Flugverkehr lahm.

Schaut euch den Artikel an und abonniert das Blog - ich persönlich hoffe auf weitere Updates vom Experten in den nächsten Tagen, und natürlich, dass sich der olle Berg dort baldestmöglich wieder einkriegt, denn in zwei Wochen steht bei mir ein Transatlantikflug im Soll, und da passt eine solche Luftraumsperrung so überhaupt gar nicht ins Bild.

Was mir noch fehlt, ist übrigens eine meteorologische Bewertung der Großwetterlage für die nächsten Wochen vom Experten, denn das könnte ein entscheidender Faktor sein. Kennt jemand ein entsprechendes Blog?

  • Webcam vom Vulkan (ziemlich unbeeindruckend - vorallem Nachts.. liegt wohl am isländischen Wetter - Update vom Samstag: heute hat man viel gesehen auf der Cam)

UPDATE: Aktuell sind zwar alle deutschen Flughäfen geschlossen, laut DFS ist der Überflug in FL360 und höher (12+ km) aber wieder möglich. Wer die offizielle europäische Regelung für die aktuelle Situation mal schwarz auf weiß sehen möchte, dem sei ICAO EUR Doc 019 (VOLCANIC ASH CONTINGENCY PLAN EUR REGION) von der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO ans Herz gelegt.

PS: Auf Twitter sammelt sich einiges zum diesem Thema unter dem Hashtag #ashtag. Brüller :P

Freitag, 12. März 2010

Generic Company Marketing Site

Wenn man bei Ubisoft eine Supportanfrage stellt, bekommt man recht schnell eine Antwort. Und im gleichen Atemzug einen Link auf eine Umfrage zum gewährten Service - konnte die Antwort bei der Problemlösung helfen, war sie schnell genug, etc. pp. Wenn man damit fertig ist, kommt man auf diese hochfunktionale und formschöne Ergebnisseite:

Dienstag, 2. März 2010

Umzug..

Zur Zeit ziehe ich mit meiner Verlobten in eine größere Wohnung mit Blick auf die Frauenkirche. Der Rechner ist zwar schon umgezogen, aber die Katzen noch nicht, so dass wir offiziell noch nicht hier wohnen ;3 Internet, Telefon und Fernsehen geht bereits, und heute kam dann noch der Digitalreceiver von Kabel Deutschland.

Wir haben aber nicht nur durch die rund hundert Sender gezappt, sondern auch zur Hälfte unseren Pax Kleiderschrank von Ikea aufgebaut - ich muss sagen, das ist ne ganz andere Liga als ein einfaches Billy.. über 140 Nägel, dazu rund 100 Schrauben/Nupsies.. furchtbar viel Fitzelkram und die großen Teile sind dann gleich super schwer.. dazu sehr viel zu hämmern und zu bohren, so dass das Ding eigentlich nicht Feierabend-Aufbau-tauglich ist. Naja - morgen noch die Wandbefestigung, die Türen und die Inneneinrichtung, dann können wir den einräumen und das Gästezimmer entlasten.. wenn das geschafft ist, kann eigentlich Katzenzubehör umziehen, und dann die Katzen selbst. Vorher müssen wir aber noch das Treppenhaus malern. Wenn das geschafft ist, sind wir mit Malern endlich fertig. Dann kann das Malerzeug eigentlich schon langsam in die alten Wohnungen ziehen. Da gibts dann noch ein bisschen, äh, zu tun.

Auf Arbeit läufts auch gut - im ersten Monat in eine ganze Reihe Projekte reingeschnuppert und auch schon Verantwortung übernommen... und bereits das Bugschwein gefüttert :P Montag gab's dann auch das erste mal richtig Hektik, weil bei ner Servermigration ordentlich was in die Hose gegangen ist. War dann zum Feierabend aber auch wieder alles einsatztauglich, also No Harm Done *phew*.

Alles in allem ist sehr viel zu tun und noch viel mehr ist los. Deshalb: Soweit erstmal - muss reichen ;)

Donnerstag, 18. Februar 2010

DA vorbei...

Heute hab ich's hinter mich gebracht: Meine Diplomarbeit ist verteidigt und zwar sehr erfolgreich:

Arbeit: 1,0.
Verteidigung: 1,3.
Gesamt: 1,0.

xD

Hilfe bin ich jetzt kaputt.

Dienstag, 2. Februar 2010

DA abgegeben ...

So, die Diplomarbeit ist eingereicht, jetzt heißt es - abgesehen von der regulären Arbeit, der ich seit gestern fröhne - Präsentation und Verteidigung vorbereiten. Der Countdown an der Seite wurde entsprechend aktualisiert. JFYI.

Freitag, 29. Januar 2010

Vorfristige Herzkasperprobabilität


Und in diesem Bild sehen Sie:
  • Kater (u.): 5 kg
  • Kater (o.): 4 kg
  • 14 Umzugskartons von Ikea: 15 EUR
  • Vier Exemplare "Diplomarbeit": gefühlte 20 kg, exakt 600 Seiten (inkl. 798 Stunden Nettoarbeitszeit), 174 EUR für Druck, Bindungen und Prägungen.
Phew.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Google China will nach Cyberattacke die Suchergebnisse nicht mehr zensieren

Nachdem in letzter Zeit massive Hackerangriffe auf die Infrastruktur von Google und weiteren großen Firmen erfolgt sind, erwägt der Suchmaschinenriese eine Wende in seiner China-Politik. Die jüngsten Angriffe hätten die Google-Mail-Konten von Menschenrechtsaktivisten zum Ziel gehabt, wodurch sich eine neue Dimension der fragwürdigen Menschenrechtsentscheidungen im großen China ergeben hätte.

Im offiziellen Blog von Google ist nun die Rede davon, dass der Suchmaschinenriese seine Gesamtstrategie in China überdenken und die Zensur der Suchergebnisse zukünftig ablehnen möchte. Sei unter dieser Bedingung der weitere Betrieb von google.cn nach chinesischem Recht nicht mehr möglich, so wäre das Unternehmen auch dazu entschlossen, sich komplett aus China zurückzuziehen.

Ein mutiger Schritt, aber auch das richtige Zeichen.

Sonntag, 10. Januar 2010

Schnee ist auch von oben weiß...

Wer schon immermal wissen wollte, wie sehr sich das Antlitz der Kontinente verändert, wenn Schneestürme das öffentliche Leben zum Erliegen bringen wollen, der wird derzeit bei spacefellowship.com fündig: Schneebrittannien aus dem All.


(Public Domain) NASA

Schon irgendwie beeindruckend...

Samstag, 9. Januar 2010

Spieleklassiker im Muffin-Format

Hier hat jemand einhundert Muffins gebacken -- und wirklich toll dekoriert! Einfach mal reinschauen:

(C) Robin Dahlberg, Linda Dahlberg

How-to Green Card im Diversity Visa Program / Deutschland

Eine Möglichkeit, eine "Green Card", also eine unbefristete Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis für die USA, zu erhalten, ist die Teilnahme am sogenannten "Diversity Visa Program" der Vereinigten Staaten von Amerika.

In dem im Volksmund "Green Card Lotterie" genannten Vergabeverfahren darf jeder teilnehmen, der mindestens zwölf Jahre Schuldbildung oder ein paar Jahre Berufserfahrung in einem Beruf vorzuweisen hat, der mindestens eine dreijährige Ausbildung erfordert. Wer gezogen wird und den mehrstufigen Prozess erfolgreich durchläuft, bekommt am Ende einen Termin beim zuständigen Konsulat. In Deutschland ist das das U.S.-Generalkonsulat in Frankfurt am Main.

Da es kaum Erste-Hand-Berichte von dieser letzten Stufe im Bewerbungsverfahren gibt, möchte ich hier meine Erlebnisse aus dem Januar 2010 wiedergeben. (Stufe Eins: Registrierung für die Lotterie; Stufe Zwei: "Selectee" - gezogen worden & Formulare ausfüllen -- sukzessive Terminvergabe an 100.000 Selectees für 55.000 Visas; Stufe Drei: Interview im Konsulat)

Der Tag beginnt früh -- Termine für das Visa-Interview werden werktags ab 07:30 vergeben. Es lohnt sich, ein Hotel in der Nähe zu suchen und einen Tag eher anzureisen. Aber Vorsicht bei der vorbereitenden Suche nach dem richtigen Eingang am Anreisetag. Das bloße Lesen der Hinweisschilder und anschließende Fortgehen verführt die am Haupttor stationierten, deutschen Polizisten zu spontanen Ausweiskontrollen wegen "verdächtigem Verhaltens" . . . Der Haupteingang befindet sich jedenfalls direkt auf der Gießener Straße, also an der Westseite des Konsulats.

Eine Viertelstunde vorm Termin erreiche ich den Haupteingang - mehrere Warteschlangen reichen bis auf die Straße - das Thermometer zeigt -9°C. Eine Schlange, die deutlich längere, steht für "non-immigrant visa" an, die andere für alle anderen Angelegenheiten, so auch für die Green-Card-Aspiranten. Am Außenschalter erhält man nach Vorlage des Reisepasses und Nennung des Zwecks des Besuches ein Ticket mit Nummer wie von diversen Behörden bekannt.

Mit diesem Ticket kann man sich dann an der eigentlichen Warteschlange anstellen - nämlich der vor der Sicherheitsschleuse. Ein sehr gut aufgelegter Sicherheitsbeamter ordnet die Schlange und stellt sicher, dass Neuankömmlinge sich zuerst ein Ticket besorgen und die Sicherheitshinweise beachten. Ohne die gute Laune wären bestimmt einige der 40-50 Wartenden erfroren. Geheimtipp: Wer ein sehr kleines Kind hat, sollte das eventuell mitnehmen, denn das ist die einzige Ausnahme, die der Ordner macht: Wartende mit Baby werden ganz nach vorn sortiert.

Übrigens sind im Konsulat (neben Waffen etc.) _sämtliche_ elektronische Geräte verboten. Handy, MP3-Player, Digicam und co. sollte deshalb von Anfang an im Auto oder im Hotel bleiben. Die nächste sonstige Aufbewahrungsstelle ist übrigens ein Kiosk an der U-Bahn-Haltestelle Gießener Straße, in dem man Schließfächer mieten kann.

Wer das vergisst, wird wieder vor die Tür geschickt und muss von vorn anfangen, denn aufbewahrt wird Elektronik im Schleusenhaus nicht.

Das Schleusenhaus selbst ist gut mit schwerbewaffneten Sicherheitsleuten vom "Diplomatic Security Service" bestückt. Dort werden Jacken und mitgebrachtes Gepäck durchleuchtet und durchsucht. Nichtelektronische Inventarstücke, die den gewissenhaften Objektschützern nicht passen (zum Beispiel meine etwas überfüllte und deshalb schwer zu durchschauende Stiftmappe, oder das (passive) Headset meines Handies) werden aussortiert und kostenlos verwahrt - dafür bekommt man eine kleine eingeschweißte Karte, mit der man die Gegenstände später wieder auslösen kann.

Nach bestandener Sicherheitsprüfung geht es über den Hof zur Hauptempfangshalle, vorbei an mehreren Sicherheitsposten, einer vom Wachschutz fernbedienten Tür und einer mit noch mehr Sicherheitspersonal besetzten Rezeption. Die wertet auch gleich die mit Buchstabe beprefixte ID des Servicetickets vom Eingang aus und weist einen lose definierten Wartebereich zu. Die Empfangshalle selbst fasst mehr als 200 Warteplätze und 23 Schalter.

Nach etwa fünfzehn Minuten Warten wurde ich zum letzten Schalter gerufen. Die Dame nahm mir den Reisepass ab und gab mir ein Formular, auf dem ich die Richtigkeit der gemachten Angaben unterzeichnen musste. Sie prüfte zudem das mitgebrachte Passbild auf Konformität mit den gestrengen Regeln der biometrischen Kontrolle. Das hatte ich daheim extra von einem richtigen Fotografen machen lassen, der sich damit auskennen müsste - großspurig versprach er mir die Rückerstattung, wenn ich damit Probleme beim Visumsantrag haben würde - da bin ich mal gespannt, denn natürlich stimmte etwas nicht: Der obere Bogen des linken Ohrs war von Haaren verdeckt. Die Dame lehnte das Bild ab und schickte mich zu einem der beiden Passbildautomaten -- ich solle mir die Haaren von den Ohren wegstreichen - notfalls mit Wasser - und danach einfach wieder zum Schalter kommen, Sie würde mich nicht nochmal aufrufen.

In der Empfangshalle gibt es eine Art Klo-Häuschen, einen Imbiss, einen Briefmarkenautomaten der Deutschen Post (4,25 EUR als Briefmarke mitnehmen oder eben dort kaufen!) und zwei Passbildautomaten. Diese Automaten erklären auf Deutsch oder Englisch sehr genau, worauf man achten muss und spucken für sechs Euros (Automat wechselt nicht!) vier Passbilder aus - das geschossene Bild darf man vor dem Druck nochmal kontrollieren und ggf. wiederholt schießen lassen. Ich hab etwa fünf Versuche gebraucht bis diese scheiß Strähne nicht mehr vor dem Ohr war. Und dieses ewie Hockerruntergedrehe -.-

Nunja - mit den neuen Fotos zurück zum Schalter. Die Dame schneidet sich eins davon aus und verweist einen zum Schalter daneben, dem Kassierer. Dort kurz angestellt und mit Kreditkarte die nicht unbeträchtliche Gebühr cash oder mit Kreditkarte bezahlt. An dieser Stelle bitte eine kurze Dankesrede ob des starken Euro-zu-Dollar-Kurses hindenken. Die Gebühr wird übrigens in keinem Fall zurückerstattet. Verständlich, denn wer abgelehnt wird, hat vermutlich ein persönliches Problem damit, die Auslagen zu bezahlen :P

Danach muss man wieder warten bis man aufgerufen wird. Die Zeit kann man damit verbringen, die mitgebrachten Dokumente in die an der nächsten Station erwartete Reihenfolge zu bringen. Eine entsprechende Liste erhält man am zuerst besuchten Schalter.

Zehn Minuten später wurde meine Nummer für einen weiteren Schalter aufgerufen. Mich erwartete hinter der Glasscheibe ein freundlicher, aber durchaus down-to-business-orienterter Deutscher. Mein Reisepass und die Akte bewegte sich übrigens auf der von mir aus gesehenen anderen Seite der Schalterreihe mit mir von Station zu Station. Der Herr reichte mir einen großen Umschlag, den ich mit dem mitgebrachten Porto und meiner deutschen Adresse beschriften sollte (dazu später mehr) und ging dann mit mir meinen Originalantrag durch, den ich in Runde Zwei als "Selectee" nach Kentucky geschickt hatte. "Haben Sie den Antrag selbst ausgefüllt?" Diese Angabe stimmt..? Jene Angabe stimmt..? Und so weiter.

Dann kamen die geforderten Dokumente dran. Die entsprechende Liste erhält man ebenfalls in Runde Zwei und man sollte frühzeitig beginnen, alle geforderten Informationen und Bescheide zusammenzutragen. Darunter auch der Nachweis, dass man in den USA sechs Monate überleben kann bis man einen Job findet, ohne auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein. Eine Bekannte, die die ganze Prozedur schon eher durchgemacht hatte, sprach davon, dass man Liquidität oder verfügbare Wertgegenstände im Wert von mindestens 5000 EUR vorweisen muss - diese Zahl wird aber von offizieller Seite nie genannt. Wie der Nachweis genau geführt werden muss, ist demnach vom Antragsteller abhängig. Ich hatte zum Beispiel eine Schwacke-Bewertung meines Autos dabei, womit die geforderte Summe im Grunde bereits erledigt war. Natürlich kann man auch Kontoauszüge, die Expertenschätzung der eigenen Briefmarkensammlung oder eine Bürgschaft verwenden. Die Beurteilung, ob das ausreicht, erfolgt im letzten Schritt des Interviews durch den Consular Officer persönlich.

Der nette Herr am Document Check fragte dann noch wie schnell das Einreisevisum im Fall der Fälle ausgestellt werden soll und erklärte im Anschluss daran das weitere Vorgehen.

Als erstes wieder Warten - auf den Consular Officer, mit dem das eigentliche Interview durchgeführt werden würde. Wären der zufrieden und die Ergebnisse der Medical Examination OK, dann würde in den Reisepass das Einreisevisum gedruckt werden, das dann sechs Monate Gültigkeit hätte. Den Pass erhält man so oder so mit dem selbstfrankierten und -adressierten Umschlag als Einschreiben an die eigene, deutsche Anschrift zurück. Neben dem Pass befindet sich darin im Erfolgsfall auch ein versiegelter Umschlag, der unter keinen Umständen geöffnet werden darf. Mit Pass, versiegeltem Umschlag und einem Röntgenbild, das man nach der Medical Examination vom Doc erhält, geht man dann bei der ersten Einreise an der Grenze zum Consular Office und beendet das Green-Card-Prozedere. Der Officer an der Grenze öffnet dann gemeinsam mit dem Aspiranten den Umschlag und beendet das Verfahren mit einem neuen Eintrag im Pass, mit dem dann der "Permanent Resident"-Status aktiviert wird, auch wenn die Green Card erst gedruckt wird und erst bis zu zehn Monate später an der angegebenen US-Adresse eintrifft. Die Karte wird nicht ausserhalb der USA verschickt. Wer also keinen guten Freund oder Verwandten mit US-Adresse hat, muss eine Agentur beauftragen.

Bis zum Eintreffen der Karte ist der neue Stempel im Reisepass der "Permanent Resident Card", wie die Green Card offiziell heißt, gleichwertig, und wird erst durch den Empfang der Green Card ungültig.

Für die tatsächliche Übersiedlung kann man sich als Lotteriegewinner übrigens relativ viel Zeit nehmen, weil klar ist, dass bei diesen Aspiranten die Green Card in der Regel sehr überraschend kommt. Bei mir zum Beispiel: Ich war von etwa fünf bis sechs Runden (also Jahren) ausgegangen und bin stattdessen beim ersten Versuch durchgekommen. Nach Aktivierung des Green Card-Status darf man sich jedoch maximal 364 Tage am Stück außerhalb der USA aufhalten - bleibt man unangemeldet länger fern, wird der Status wieder eingezogen und, so offiziell und wörtlich, "wer einmal die Green Card verloren hat, für den ist es fast unmöglich, sie nocheinmal zu erhalten". Bis zur eigentlichen Entscheidung "umsiedeln oder nicht" muss man also einmal im Jahr einreisen, sonst wird einem die Entscheidung vorfristig abgenommen.

Auch eine SSN, die Social Security Number, ohne die nichts geht in den USA, wird direkt vom Konsulat für den "Permanent Resident" beantragt und kommt wohl schon sehr viel schneller an als die Green Card.

Nachdem das soweit geklärt war bekam ich noch ein kleines Büchlein mit Informationen für den Einwanderer und setzte mich wieder in den Wartebereich. Nach etwa zwanzig Minuten wurde ich nun an einen vierten Schalter gerufen, an dem mich der weibliche Consular Officer schließlich dem Interview unterzog. Sie ging nochmals alle Daten mit mir durch und untersuchte genau sowohl den Laufzettel für die Dokumente als auch mein Abiturzeugnis. Dann stellte Sie die drei eigentlichen Interviewfragen - fast schon beiläufig:
  • Was wollen Sie in den USA machen/arbeiten?
  • Wohin wollen Sie ziehen?
  • Wann wollen Sie dahin ziehen?
Ist der Consular Officer mit den Antworten zufrieden, so wird der Antrag genehmigt. Bei mir fehlt allerdings noch die Medical Examination -- die kann man ausdrücklich auch nachträglich machen lassen -- die Ergebnisse werden direkt nach Frankfurt geschickt und wenn alles OK ist, wird die Prozedur abgeschlossen und das Visum erteilt. Zu beachten ist jedoch, dass nur sechs Ärzte in ganz Deutschland diese Untersuchungen machen dürfen und die Untersuchung selbstverständlich eine reine Privatleistung ist. In Frankfurt ist sie übrigens spürbar teurer als in Leipzig - soviel nur als Tipp ;)

Damit war meine Odysee im Konsulat beendet. Ich verließ die Empfangshalle, holte mir im Schleusenhaus mein einbehaltenes Eigentum wieder und genoss danach noch ein bisschen mein schönes Hotelzimmer.

Insgesamt war ich knapp zweieinhalb Stunden in und um das Konsulat unterwegs. Davon war ich mindestens anderthalb mit Warten (und Passbild ersetzen -.-) beschäftigt. Alle Angestellten waren sehr höflich und sprachen sowohl Englisch als auch Deutsch - die einen mehr oder weniger gut, die anderen mehr oder weniger gern.

Ich hoffe ich konnte dem neugierigen Selectee ein paar Sorgen nehmen. Bei Fragen steht der Kommentarbereich zur Verfügung.

(Hinweis: Kommentare werden vor Veröffentlichung weder von mir noch vom Blog-Hoster geprüft und können nur nachträglich gelöscht werden. Sollte etwas löschenswertes nicht gleich gesehen werden, so reicht im Sinne der allgemeinen Kostenminimierungspflicht ein kurzer textueller Hinweis...)

Wieder zurück

Ich bin wieder aus Frankfurt zurück und hab in der Zwischenzeit sehr viel getwittert... und weil nicht jeder Leser bei Twitter ist, gibts hier nochmal alle Tweets vom Frankfurt-Trip in chronologischer Reihenfolge (und VERDAMMT ist das doof, dass Twitter die genau andersherum speichert -.-).

Als Symbian-Client hat mir übrigens Gravity sehr geholfen. Überhaupt hat mir mein Handy ein paar Mal den Tag gerettet. Zum Dank durfte es nicht mit ins Konsulat Oo.

Manche Stellen hab ich aus Datenschutzgründen "geschwärzt".. die "approvten" Follower sehen natürlich alles in ihrem Twitterstream.
  • Pünktlich im ICE nach Frankfurt/Main. Definitiv besser als RE :P - Abfahrt in 3 Minuten.
  • Sonnige Winterlandschaft zwischen Leipzig und Erfurt. Der Wagen ist nur zu einem Drittel gefüllt - entspannte Ruhe.
  • Ankunft im Hotel. Vorher noch das Konsulat ausgecheckt (wohin muss ich?) und prompt von der Polizei kontrolliert worden..
  • Hab mich in der Umgebung des Hotels umgeschaut.. Innerhalb von zwei Stunden nur drei nette Orte gefunden. Dafür totales Verkehrschaos...
  • Abendessen in der Friedberger Warte: Warte-Schnitzel und ein Klecks "Grie Soß" zum Kosten. Beim zweiten Anlauf gabs sogar einen Tisch! :D
  • In der Kneipe sitzt ein Konsulatsmitarbeiter der aussieht wie der Admiral aus "J.A.G."
  • Schnitzel, Grie Soß und Service waren super! Morgen 0615 wecken...
  • Gute Nacht aus FFM! :)
  • Und guten Morgen aus FFM!
  • Ein tolles Frühstück für mich Frühstücksmuffel. Jetzt noch sammeln und dann zum Konsulat! Auf zum Atem ;)
  • Wieder zurück aus Fort Knox! Der Stempel im Pass hängt nur noch an der Medical Examination am Montag.
  • Ausgecheckt. Jetzt noch schön die Innenstadt unsicher machen!
  • In dem Kaff hier ist es echt schwer ein normales bistro/café zu finden. Jetzt nach 6h FFM-Innenstadt im Restaurant des DB-Reisezentrums.
  • Und die heiße schokolade ist nicht nur lecker, nein, ich spür auch mein gesicht wieder..
  • Langsam aber sicher kommt mein aufenthalt in FFM dem ende näher. Zeit wirds, muss ich sagen. In 50 min kommt mein zug. Hoffentlich leer..
  • Endlich im zug. Werd sicherlich nochmal über alles bloggen doch bis dahin solls das erstmal gewesen sein aus "mainhattan". Alles einsteigen!
  • Zwischenstopp bei den Eltern. Langen tag mit stück katastrophaler A4 beendet.. Von 3 bussen und 5 lastern überholt worden. Einen wiedergesehen :P
Die Abholung aus Weimar hat mir ne halbe Stunde rumstehen und anderthalb Stunden Bummelbahn gespart - vielen Dank :D Aber die Straßenverhältnisse waren katastrophal, selbst auf der halbwegs hochfrequent geräumten A4.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Frankfurt/Main

Morgen geht's nach Frankfurt -- ich hoffe das Wetter ist so gnädig und lässt mich Freitag Nacht auch wieder zurück! Der erste Ausflug mit dem ICE kann doch nur toll werden ;)

Übrigens mal wieder toll wie günstig man kommt, wenn man im Internet ein bisschen guckt: Die Hin- und Rückfahrt mit dem ICE jeweils 29 EUR im Dauer-Spezial und die Übernachtung im Vier-Sterne Best Western DZ mit Frühstück für 44 EUR im sog. "early web special".

Da lachen doch die Hühner!

Gaaak.