Dienstag, 31. März 2009

Downadup/Conficker und der 1. April

In den Medien geht zur Zeit die Post ab, weil am ersten April angeblich die Computerwelt wegen dem Computervirus Conficker aka. Downadup untergehen soll.

Das ist ein Hype. (Überraschend unbreiter WP-Artikel..)

Erstens ist unklar, was am ersten April passiert, außer, dass der Wurm sein Selbst-Aktualisierungsverhalten umstellt und fortan auf noch mehr Domains versucht, Updates für sich zu finden. Das ist die Reaktion auf eine Maßnahme der "Conficker Working Group", die ein paar Wochen nach der Entdeckung der ersten Varianten des Virus einen Mechanismus aktivierte, der es unmöglich machte, gewisse Domains zu registrieren, auf denen der Virus nach Updates suchte. Das waren am Tag 250 aus 1000 Domains. Die Zahlen werden am ersten April auf 500 aus 50 000 umgestellt.

Zweitens könnte dieser thematisierte Computer-GAU auch an jedem anderen Tag passieren, denn der Virus sucht *jeden* Tag nach Updates, die in ihrer Bösartigkeit plötzlich und beliebig schlimm werden könnten.

Drittens: die Programmierer des Virus lachen sich ob ihrer "Genialität" ins Fäustchen - schon allein weil der 1. April ein so belastetes Datum ist. Das trägt einfach nur zur Verunsicherung der Massen bei.

Also: keine Panik. Einfach das Säuberungstool der finnischen Anti-Virus-Firma F-Secure drüberjagen, um sicher zu gehen dass dein Rechner gesund ist, und bei weiteren Fragen zum Thema "Conficker und der 1. April" das ausführliche (englische) FAQ der Finnen lesen.

Achtung: wenn du nicht auf f-secure.com zugreifen kannst (z.B. um das Säuberungstool herunterzuladen), stehen die Chancen gut, dass dein Rechner mit Conficker/Downadup infiziert ist. Der verhindert aus Gründen des Selbstschutzes nämlich sehr häufig den Zugriff auf hilfreiche Seiten. Eine "geheime", offizielle Alternative ist fsecure.com.

Verbessertes Sehvermögen mit Actionspielen!

Amerikaaanische Fooorscher haben herausgefunden, dass Actionspiele zuverlässig und dauerhaft das Sehvermögen verbessern.

So verbesserte sich bei Menschen, die zuvor "Nicht-Spieler" waren, während eines neunwöchigen Versuchs, bei der sie jeden Tag unter Aufsicht Actionspiele spielen mussten, dauerhaft und signifikant die Kontrastempfindlichkeit, wenn auch in geringem Umfang. Die Kontrastempfindlichkeit ist ein Aspekt des Augenlichts, für den bisher keine Trainingsmethode existierte, sondern der bisher nur über Sehhilfen und Operationen beeinflusst werden konnte.

Die Spieler hatten gegenüber Nicht-Spielern eine um den Faktor 1,5 verbesserte Empfindlichkeit gegenüber feinen Grauschattierungen. Laut Quelle ist dies besonders in Zwielicht- und Dunkelheitssituationen von Vorteil - zum Beispiel beim nächtlichen Autofahren.

Eine Erklärung liefert die Quelle nicht, wohlaber den Hinweis, dass der Effekt bei Strategiespielen nicht auftrat. Die Forscher schlagen vor, zukünftig Actionspiele als ergänzende Therapie bei nachlassender Sehkraft einzusetzen :P

Freitag, 20. März 2009

Conficker-Wette

Nur für die Akten: gerade mit MichaMB gewettet, wo wohl der/die Autor/en/in von Conficker alias Downadup herkommt/kommen. Microsoft hat ja 250 000$ ausgesetzt.

Meine Wette: Ostblock (alles östlich von Deutschland und nord-westlich von China :P).
MichaMB's Wette: China.

Einsatz: ein Bier.

Donnerstag, 19. März 2009

Was ein Tag..

Ollawetter.. dabei ist er noch garnicht vorbei.

Früh um Vier von Katze Emma geweckt. Macht komische Gurr-Geräusche und jault. Rollt sich auf dem Boden. Herzlichen Glückwunsch. Hat sich fast ein Jahr Zeit gelassen (wegen dem Perser-Erbe).

Zehn Uhr. Suche nach Deckkater beginnt. Drei Stunden später alles in Sack und Tüten. Eine Stunde später trifft der Kater ein. Knut. Problem: mein eigener (kastrierter) Kater ist im Weg. Packe ihn ein und nehme ihn für ein paar Tage mit zu mir in die Wohnung (wohnen eigentlich beide bei meiner Freundin).

Beim Verstauen im Auto ruft einer aus einem Hauseingang, ob ich ein Handy dabei habe. Taste vollbepackt meine Taschen ab. Habs nicht greifbar, setze an ihn abzuwimmeln. Rückmeldung: "Ich hab nen geklemmten Leistenbruch und komm' nicht weiter - ich bräucht' dann mal 'nen Arzt.". Herzlichen Glückwunsch. Verstaue restlichen Kram und suche Handy. Findet sich tief im Rucksack. Vergewissere mich, dass es kein Scherz war und wähle den Notruf.

RTW kommt drei Minuten später mit Pauken und Trompeten. Fahrer raunt mich an: "Sind Sie von hier?" - "*mumblmumbl*" - "Da drüben ist ein Krankenhaus." (200m)
Öh. Toll. Und? Soll ich ihn da hintragen oder was? Gern geschehen. Wiedersehen. *kopfschüttel*

Louis gewöhnt sich gut ein. Mal sehen, was da heut noch abgeht.

Samstag, 14. März 2009

Pekingente

Soo, aus feierlichem Anlass war ich heute mit ein paar Verwandten im chinesischen Restaurant des Vietnamesen meines Vertrauens und habe mir eine ausgewachsene Pekingente gegönnt.

Boah.

Lecker!

Und viel - vier Gänge haben die Köche aus dem Vogel gezaubert, plus Nachtisch. Uiuiui! Fast drei Stunden haben wir uns Zeit gelassen. Die Köche standen angeblich seit sechs Uhr in der Küche. Was eine Mühe. An dieser Stelle nochmal vielen Dank!! :)

Die Gänge im Einzelnen:
  1. Vorsuppe: natürlich aus Enten-Sud, mit Pilzen und Entenklein. Relativ gewichtig, nicht ganz so aromatisch wie die Standard-Süß-Sauer-Suppe. (Ein Pärchen war zeitgleich extra aus Eisenach angereist, nur um eine große Terrine von der Süß-Sauer-Suppe unseres Bekannten zu essen, nachdem der zugehörige Kerl in zehn China-Restaurants die Suppen eruiert hatte!)
  2. Dim Sum: Wan Tan! In Reisteig frittiertes Entenfleisch mit Kräutern. Dazu ein süß-saurer Dipp. Phänomenal! Ultra-Saftig. Wahnsinn. Dazu schon erste besondere Deko-Elemente - hier eine Ente, geschnitzt aus einem Apfel. Lieblingsgang meiner beiden Omas.
  3. Gebratene Entenhaut! Der interessanteste Gang: Einen ultradünnen Reisfladen - auf dem Teller auseinanderfalten. Mit wahnsinnig leckerer dunkler Soße von der Ente einstreichen. An eine Seite je nach Geschmack viele dünne Gemüsestreifen legen: Porree, Gurkenhaut und Möhre (und Ananas - wer's mag...). Darauf: abgelöste, gebackene/gebratene Entenhaut. Dazu Krupuk-Chip-Brösel, dann den Fladen vorsichtig einrollen. Die fertige Rolle vorsichtig in die braune Soße tunken und genießen. Relativ aufwändig, aber umso leckerer. Eine Art Möhren-Lobster wacht über den Fladenteller, die Ananas bildet einen filigranen Dom auf der Gemüsestreifen-Platte. Die Krupuk- und Entenhaut-Platte wird von einer weiteren Apfel-Ente geziert.
  4. Entenfleisch: der eigentliche Hauptgang. Gebackene Entenbrust und ausgelöstes Entenfleisch mit Gemüse und dunkler Soße, dazu Reis in Hülle und Fülle. Zum Sattwerden *rolleyes* ^^. Haupt-Deko-Element: Zwei riesige Möhren-Vögel - einer hält einen Mini-Möhren-Fisch im Schnabel. Umringt von Orangen-Schnecken. Sehr talentiert!
  5. Gebackene Banane. Der Nachtisch. Drei kleine Bananen im Backteig kurz frittiert und mit Honig bestrichen. Hat das Fass fast zum Überlaufen gebracht ;)
    (Ohne Bild)
Den Abschluss bildete der obligatorische Pflaumenlikör.

Zum Glück haben wir uns schön Zeit genommen, sonst wär das nicht zu schaffen gewesen.

Trotzdessen ein ziemlich günstiges Festessen! Inklusive Getränke, aber exklusive (großzügigem Sechs-Uhr-Aufstehen-)Trinkgeld haben wir am Ende im Schnitt 23 Euro pro Person berappt. Für diese Qualität und Quantität ein absoluter Witz!

Wer jedenfalls schon immer mal mit dem Gedanken gespielt hat, auch mal Pekingente essen zu gehen - probiert's einfach mal! Am besten in einem guten China-Restaurant, wo der Chef persönlich zum Erklären und Einweisen an den Tisch kommt (Danke, Lai! :)) )

Ich hoffe meine Familie erhebt das jetzt für große Anlässe zur Tradition.

:P

Mahnbescheid von Katja Günther

Unbescholtener Internetnutzer? Auf der Suche nach kostenloser Software Scheisse gebaut und für OpenOffice und andere freie Software "Opendownload" und co genutzt und hinterher über die Rechnung gewundert?

Unbedingt Law-Blog lesen!

Die Betrüger verschicken aktuell jede Menge Mahnbescheide. Die wirken viel bedrohlicher als einfache, unbegründete Rechnungen. Unbedingt rechtzeitig Widerspruch einlegen und am besten gleich Anzeige wegen Betrugs und Erpressung erstatten.

Freitag, 13. März 2009

Es ist wiedermal Amoklauf-Zeit

Es war nur eine Frage der Zeit, bis nach dem Amoklauf am Mittwochmorgen in Winnenden bei Stuttgart (nicht zu verwechseln mit Geneva, Alabama in den USA!) wieder die einschlägigen Überschriften durch die Medien flatterten.

Erst war der Psychopat anscheinend total profillos, danach hatte er plötzlich polemisch zwei Gesichter. Am Donnerstag morgen freute sich die Presse mit fetten Schlagzeilen darüber, dass der Junge "Killerspiele" auf seinem Rechner hatte und gern Horrorfilme schaute und erhob diese sogleich zu Motiv und Ursache. Und Donnerstag Abend ging wohl die Meldung, dass er seine Tat in einem "Internet-Chat" angekündigt hatte. Blöd natürlich, wenn sich hinterher rausstellt, dass dem garnicht so war. Jetzt sollen die entsprechenden Quellen überprüft werden. Natürlich mit Beschlagnahme von beliebiger potentiell missbrauchter Rechentechnik. :P

Man muss lange suchen, bis man jemanden findet, der wenigstens einsilbig (vorletzter Absatz, der eine Satz oberhalb von"Killerspiele/Horrorfilme" und unter "Motiv im Dunkeln") über die psychische Störung des Attentäters spricht - kranke Welt, wenn jeder die Erklärung für die Ursache dieser Tat in Computerspielen und den pitterpösen Sportschützen sucht, statt mal den kurzen Weg zu gehen und die Verbindung zu der "psychatrischen Behandlung" der "depressiven Störung" des 17-jährigen Mordstypen herzustellen. Wär ja auch zu einfach, wenn der Täter einfach nur verrückt gewesen wäre. Nein, er hat selbstverständlich seine Schule am Computer nachgebaut und sich bei seinem Waffenfreak-Vater langfristig ein Gespür fürs Erlegen von kleinen Kindern antrainiert. /ironie-off

Tut mir leid, aber für mich hörten sich die Meldungen an wie seit Monaten vorbereitet.. gibt es in sensationsgeilen Redaktionen von Bild und co heutzutage Schubladen, wo Blanko-Nachrichten für Amokläufe und Hochzeiten von Boris Becker rausgezogen werden können, und einfach nur Ort, Name und Opferzahl nachzutragen sind? Verdammt, Jim, er ist tot.

Toll auch, dass die Politik schnell die Schuldigen bei der Hand hat: die Sportvereine. So rief Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) die Schützenvereine dazu auf, ihre Mitglieder genauer zu kontrollieren (!!). (Hier im letzten Absatz)

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Moment, moment, moment. Nur damit ich das richtig verstehe.

Die Sportvereine, ganz normale private Vereine, wie sie jedes Dorf für Fußball und Skat hat, sollen was genau tun? Die Mitglieder genauer kontrollieren? Wie denn? Private Hausdurchsuchung? Private psychologisches Gutachten? Tagebücher vorlegen lassen und privat analysieren? Und dann? Wenn sie meinen, was gefunden zu haben? Selbst verhaften und in Ketten legen? An den Pranger?

Als ich das letzte Mal nachgeschaut hatte, gab es für sowas noch einen staatlichen bzw. richterlichen Vorbehalt.. ach und tatsächlich... der *Staat* dürfte die Waffenbrüder sogar kontrollieren. So genau wie er möchte! Das WaffG erlaubt nämlich die beliebige und regelmäßige Kontrolle der Aufbewahrungsvorschriften für Sportschützen und Jäger durch die zuständige Behörde! (§36 Abs 3 WaffG und §39 Abs 1 WaffG) Wird offenbar nicht häufig gemacht. Puh, fat chance. Die die es dürfen, machen es nicht (und würden wegen dem üblichen Stichproben-Prinzip vermutlich sowieso keinen Amoklauf mit Schusswaffen verhindern können), und die, die es nicht dürfen, sollen?

Das gilt sogar für die psychologischen Gutachten. Junge Sportschützen müssen nämlich eine Art MPU machen (§6 Abs 3 WaffG). Genau, den Idiotentest für Totschläger-im-Straßenverkehr für um die 200 Euro das Stück. Damit stehen junge Sportschützen im Waffengesetz mit Alkoholkranken und verurteilten Verbrechern auf einer Zuverlässigkeitsstufe. Diese Pflicht entfällt erst bei der soziologisch gesicherten und rational nachvollziehbaren, deshalb absolut nicht als beliebig anzusehenden Altersreifegrenze von 25.

Selten so gelacht.

Ich prophezeie, dass in Kürze eine Novelle des Waffengesetzes ins Haus steht. Die liegt nämlich bestimmt auch schon in der Schublade, nummeriert nach Amok-Läufen...

Kinners, so lange ihr die Verantwortung von einem zum nächsten schiebt, wird sich nix ändern. Die Politik ist gefragt, Möglichkeiten zu schaffen, soziale und psychologische Grenzfälle mit "Potential" finden und auffangen zu können, wenn es die Familien und das sonstige soziale Umfeld schon nicht gebacken kriegen. Denn wenn die Ursachen für diese Amokläufe nicht unter Kontrolle gebracht werden, wird es auch immer einen Weg geben, dass der Täter an mehr oder minder gefährliche Waffen kommt. Beim nächsten Mal ist es die Pistole eines Polizisten. Danach ein Küchenmesser, die es legal in Größen und Schärfen zu kaufen gibt, dass einem vor Angst die Haare ausfallen. Das nächste Mal ist es ein Auto in der Fußgängerzone.

Was ist eure Lösung, liebe Politiker? Küchenmesser mit ins WaffG aufnehmen? MPUs für Köche? Aufbewahrungsvorschriften für Autoschlüssel? Polizei entwaffnen? Zwangseinweisung für Computerspieler? Beugehaft für den Vorstand von Sportvereinen? Das Internet abschalten? Die Menschen reprogrammieren?

Ich bin gespannt.



Nachtrag: Ich bin leicht verwirrt, BMI Schäuble spricht sich gegen eine Verschärfung des Waffenrechts, dafür aber gegen "Killerspiele" und Gewalt in "den Medien" aus.

Freitag, 6. März 2009

Letzte Prüfung...

Gerade eben meine letzte Prüfung im Studium absolviert.

Fächer: Systems Engineering I & II aus Architektur verteilter Systeme.
Prüfungsthemen die dran kamen, soweit ich mich erinnern kann: Feature Interaction, Komplexität, DFC, Modularität, Model Checking; Testing, Unit, Spec-based, Impl-based --> PCT (Prädikatabstraktion! was, warum, wo, wie, wer, am eigenen Beispiel durchnudeln); MapReduce (Aufgabe: Algorithmus für invertierten Index), wer sortiert wo warum, wie schafft man es, dass der Reducer beliebige Lasten ausschließlich mit seinem Hauptspeicher berechnen kann; Konsens, Paxos, Crash-Failure;

Die Athmosphäre war locker und sehr freundlich, der Prüfer ließ sich zum Teil thematisch ausgezeichnet lenken.

Endresultat: 1.0

:D

Und jetzt: Pause. ^^

Dienstag, 3. März 2009

Dann ging's doch ganz schnell...

Mit großer Überraschung über die plötzliche Eile habe ich vorhin das erstinstanzliche Urteil gegen Dieter Althaus vernommen. Der thüringische Ministerpräsident wurde heute wegen fahrlässigem Totschlags zu 33 000 Euro Strafe und 5 000 Euro Schmerzensgeld verurteilt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Seit dem Tag des Zusammenstoßes zwischen Althaus und einer Amerikanerin während einer Ski-Abfahrt in Österreich am Neujahrstag hatten sich Informationen sehr rar gemacht. Althaus kann sich anscheinend noch immer nicht an den Hergang erinnern, wohl aber hat er in einer schriftlichen Stellungnahme die Verantwortung übernommen. Sicher, das vorliegende Gutachten gibt ihm die Schuld - aber wenn man sich an nichts erinnern kann, warum dann explizit die Verantwortung übernehmen - vielleicht unter Bezug auf das Gutachten? Seltsam.

Umso mehr überrascht die nun sehr kurzfristig anberaumte und durchgezogene Verhandlung, die in Abwesenheit Althaus' stattfand. Hatte doch bisher alles auf längere Zeitrahmen gedeutet. Nun binnen weniger Tage Anklageerhebung, Stellungnahme und Verurteilung.

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In other News: ein Blog-Betreiber wird zur Zeit wegen Verstoßes gegen §184b Abs. 4 Satz 2 StGB angeklagt. Bei der zugehörigen Hausdurchsuchung wurde unter anderem ein kompletter PC (inklusive Monitor..) beschlagnahmt. Grund für die Durchsuchung und die Anzeige: er hat in seinem Blog auf ein anderes Blog verlinkt, das wiederrum auf eine gewisse URL-Blacklist auf wikileaks verlinkt und über die Verlinkung berichtet hat. Er hätte sich die rechtswidrigen Inhalte der Liste zu Eigen gemacht. Da staunste.

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Nochmal zum Mitschreiben:

Strafanzeige.
Grund: Link auf einen Link mit Berichterstattung über einen Link zu einer Liste von Links zu strafbaren Inhalten, die zum Ziel hat, eben diese strafbaren Inhalte aus dem Netz zu löschen.

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Morgen wird der Rest der Republik kassiert, weil der durchschnittliche Internetnutzer ein Lesezeichen zu Google hat oder was?

Liebe Kinder des Lichts, die ihr diesen groben Unfug verzapft habt: Habt ihr eine Vorstellung, wie der Link-Graph des Internets aussieht? Wenn ihr da jeden verknackt, der über die verschlungensten Pfade zu potentiell strafrechtlich relevanten Inhalten gelangen könnte, hättet ihr ne Menge Arbeit. Ne ganze Menge. Es ist nämlich mit hinreichender Sicherheit davon auszugehen, dass die transitive Hülle des Linkgraphen des WWWs fast vollvermascht ist. Das heisst, dass du mit deinem Dienstcomputer mit einem Analogon zur obigen Begründung gerade jede Menge Straftaten begehst, nur weil du dich ins Internet überhaupt *eingewählt* hast.

Ich nenne bewusst keine weiteren Details. Am Ende kommt noch jemand auf die ultra-absurde Idee, diese höchst spekulative Transitivität wäre was Tolles. Einschlägige Berichterstattung findet sich sicher leicht per Google oder in den Fachnachrichten (zum Beispiel im Blog eines berühmten deutschen Internet-Strafverteidigers).