Mittwoch, 21. Oktober 2009

Wunschkennzeichen? Lieber nochmal überdenken...

Programmierer haben ein Problem: Sie sind an die Vorgaben ihrer Kunden gebunden. Diese Vorgaben kommen in Form von Pflichtenheft und Use-Case-Sammlung daher. Leider wissen die Kunden häufig nicht, was sie wollen, oder noch schlimmer, die Realität unterscheidet sich von der in Auftrag gegebenen Software - eine sinnvolle Verbesserung der Programmierer, auf eigene Faust, ist praktisch ein Vertragsbruch. Zumal die sinnvolle Verbesserung meist verborgen bleibt, da die Programmierer in der Regel keine Domänenexperten sind. Das heisst, sie sind keine Experten für das, was mit der Software gemacht werden soll.

Ein schöner, derartiger Fall geistert gerade unter einem anderen Motto durch Twitter: Wunschkennzeichen in den USA. Einige "Motoristen" besorgten sich mehr oder weniger freiwillig ungewöhnliche Kennzeichen. Etwa "NO PLATE" ("Kein Kennzeichen").

Problem: Wenn der kommunale Ordnungsdienst dort vor Ort einen Strafzettel für ein Auto ausstellt, das keine Kennzeichen dran hat, dann verlangt die Strafzettel-Software eine Kennzeichenbezeichnung.. und die Polizisten tragen dann so Sachen ein wie "XXXXXXX" oder eben "NO PLATE".. und der Besitzer der ungewöhnlichen Kennzeichen bekommt nach kurzer Zeit teure Post.

Die einfache Lösung wäre, wenn die Software nicht stur auf einem gültigen Kennzeichen bestehen würde, sondern auch den Fehlerfall "Kein Kennzeichen" ausdrücklich unterstützen würde. Aber soweit hat der Auftraggeber dann wohl nicht gedacht :P

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