Erster Eindruck der Zwei-Levels-Mini-Demo-Kampagne: grafisch konstanter, klinisch-künstlicherer Eindruck, Sound stark überarbeitet - vielfältigere Ambients und Zombie-Grusel-Effekte und bessere Musik, die scheinbar auf die Kampagne (New-Orleans-esque) abgestimmt ist.
Keine großen Überraschungen bei den Zombies. Die Horde kommt bunter daher - die Zombies sind nicht mehr alle gleich groß - es gibt besonders große und besonders kleine. Die Witch ist nicht mehr stationär, sondern läuft herum, und hat ihr Jammern verbessert. Die neuen Specials sind bis auf eine Ausnahme unbeeindruckend - die Charger (Tiny Tanks (tm)) sind ganz niedlich, aber nix neues - wirklich neu und überraschend sind die Jockeys.. die kann man sich wie durchgeknallte Hunter vorstellen, die einen aber nicht am Boden festpinnen, sondern.. die.. ihr Opfer.. reiten.
Wird man von einem Jockey erwischt, so lenkt dieser die Schritte des Avatars in eine Richtung die dem Jockey passt. Zum Beispiel zu anderen Zombies, weg von den Teamkameraden des Spielers. Der Spieler kann sich zwar dagegen wehren, sein Schicksal ohne fremde Hilfe jedoch maximal verzögern, nicht jedoch verhindern. Ein weiterer neuer Special ist der Spitter, eine Art Aktiv-Boomer, der Säure auf die Spieler spuckt. Die alten Specials haben sich in meinem Test im Hintergrund gehalten, doch zumindest der Boomer wirkte blasser. Der Hunter kam in gewohnt gruselig-effizienter Manier daher.
Zum verbesserten Gameplay:
- In Ergänzung zu den Painpills gibt es jetzt Adrenalin, was wohl die Reaktionsgeschwindigkeit des Spielers kurzzeitig erhöhen soll.
- Neben dem Medipack gibt es nun einen Defibrillator, mit dem tote Mitspieler wiederbelebt werden können.
- Es gibt neue Granaten. Gesehen habe ich eine Kotzbombe aus Boomer-Bile, mit der man Zombies stunnen und für die Horde markieren kann... eine Art Passiv-Pipebomb. Hab ich allerdings nicht an Specials getestet. Positiv aufgefallen ist der Molotov-Cocktail - die Grafik der Feuerlache wurde stark verbessert.
- Neben dem klassischen Sidearm gibt es nun auch Melee-Waffen, die die Standard-Pistole ersetzen können (und es gibt wohl mehrere Pistolen - hinter einem Zaun außer Reichweite wurde mir ein Magnum-Revolver angeboten). Ausprobiert habe ich: E-Gitarre (unbeeindruckend), Bratpfanne (netter Sound), Schlagstock und Machete (<-- Ohh ja - die macht ordentlich Betrieb. Würde ich der Standard-Pistole vorziehen.)
- Die neuen Waffen sehen wie folgt aus: Tier 1: wieder UZI (sieht selbstgebaut aus) und Single-Shotgun; aus Tier 2 hab ich ein Combat-Rifle (3-Schuss burstfire), eine Kalaschnikov (hat Bumms, streut aber wie durch ein Sieb gepinkelt) und das Snipergewehr (scheint nicht mehr zu *ahem* penetrieren) probiert. Das fühlte sich allerdings nicht vollständig an, also kommt vielleicht noch was anderes.
- Das angeblich so innovative Wettersystem war genauso gut zu sehen wie der "AI Director 2.0": gar nicht.
- Umgebungsinteraktion (dynamisch blockierte Routen etc) waren nicht zu sehen. Dafür aber ein gegenüber dem Vorgänger unverändertes Alarmanlagen-Auto. Naja gut, und eine Jukebox mit wechselnden, teilweise offenbar direkt für L4D geschriebenen Songs, die man zwar an, aber nicht mehr ausschalten konnte, und die daraufhin konstant Zombies angelockt hat - das war ganz nett.
- Es gibt neben den altbekannten Singleplayer-, Multiplayer/Coop-, Multiplayer/Versus- und Multiplayer/Survival- eine ganze Reihe neuer Spielmodi ... die man in der Demo nicht spielen konnte. Aber hier mal ein paar Teaser: "Realism", "Salvage", ...
Soweit man von den Wänden der Saferooms ablesen konnte, gibt es nicht mehr nur Infizierte und Immune - es gibt nun wohl auch Carrier, also Infektionsvektoren, die keine Symptome zeigen. Diese werden scheinbar vom Militär abgesondert und abtransportiert... wer weiss wer weiss.
Missfallen hat mir, dass man mit deutscher IP nur die "Low Violence"-Version bekommt. Absolut unhaptisch verdampfen die Zombies umgehend nach tödlichen Treffern und ohne größeres Feedback ins Nichts. Als Erwachsener, der bereits mehr als Einsfuffzig mit der eigenen Kreditkarte auf Steam bezahlt hat, erwarte ich die Möglichkeit, über irgend ein noch zu definierendes Validierungssystem auch an die Original Uncut-Version gelangen zu können. Von mir aus auch per PostIdent. Kann doch nicht so schwer sein, bei einem personengebundenen Kontosystem ein Alters-Verifikationsverfahren einzuführen. Mittelalter.
Fazit: Insgesamt bleibt der Eindruck den ich bereits in meinem letzten Kommentar zum Thema L4D2 wiedergegeben habe: L4D2 wirkt wie ein umfangreiches Content-Upgrade, oder von mir aus wie ein tolles Add-On für L4D1. Fünfzig Euro, wie es im Steam Store kostet, halte ich aber für maßlos überzogen, denn wirklich neu spielt sich der Nachfolger des Zombie-Schockers nicht. Einzig der neue Sound vermag zu überzeugen, aber auch das reicht meiner Meinung nach, auch nicht in Kombination mit den 10% Vorbesteller-Rabatt, als Rechtfertigung für den hohen Preis.
3 Kommentare:
Als Erwachsener, der bereits mehr als Einsfuffzig mit der eigenen Kreditkarte auf Steam bezahlt hat[...]
Steam benutzen?! Mit einer Kreditkarte!?! Nie nich!
Das ist genauso unsicher-sicher wie in allen anderen Webshops - und bei manchen Shops kommt man nunmal nicht drumrum, als Europäer :/
Mittlerweile gibts wohl aber auch die Möglichkeit, dort per paypal zu bezahlen.
Dank Steam bald keine Import-Versionen mehr spielbar?
Ich weiß schon warum ich den Laden bzw. dessen Konzept (und DRM allgemein) nicht traue...
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