Samstag, 14. März 2009

Pekingente

Soo, aus feierlichem Anlass war ich heute mit ein paar Verwandten im chinesischen Restaurant des Vietnamesen meines Vertrauens und habe mir eine ausgewachsene Pekingente gegönnt.

Boah.

Lecker!

Und viel - vier Gänge haben die Köche aus dem Vogel gezaubert, plus Nachtisch. Uiuiui! Fast drei Stunden haben wir uns Zeit gelassen. Die Köche standen angeblich seit sechs Uhr in der Küche. Was eine Mühe. An dieser Stelle nochmal vielen Dank!! :)

Die Gänge im Einzelnen:
  1. Vorsuppe: natürlich aus Enten-Sud, mit Pilzen und Entenklein. Relativ gewichtig, nicht ganz so aromatisch wie die Standard-Süß-Sauer-Suppe. (Ein Pärchen war zeitgleich extra aus Eisenach angereist, nur um eine große Terrine von der Süß-Sauer-Suppe unseres Bekannten zu essen, nachdem der zugehörige Kerl in zehn China-Restaurants die Suppen eruiert hatte!)
  2. Dim Sum: Wan Tan! In Reisteig frittiertes Entenfleisch mit Kräutern. Dazu ein süß-saurer Dipp. Phänomenal! Ultra-Saftig. Wahnsinn. Dazu schon erste besondere Deko-Elemente - hier eine Ente, geschnitzt aus einem Apfel. Lieblingsgang meiner beiden Omas.
  3. Gebratene Entenhaut! Der interessanteste Gang: Einen ultradünnen Reisfladen - auf dem Teller auseinanderfalten. Mit wahnsinnig leckerer dunkler Soße von der Ente einstreichen. An eine Seite je nach Geschmack viele dünne Gemüsestreifen legen: Porree, Gurkenhaut und Möhre (und Ananas - wer's mag...). Darauf: abgelöste, gebackene/gebratene Entenhaut. Dazu Krupuk-Chip-Brösel, dann den Fladen vorsichtig einrollen. Die fertige Rolle vorsichtig in die braune Soße tunken und genießen. Relativ aufwändig, aber umso leckerer. Eine Art Möhren-Lobster wacht über den Fladenteller, die Ananas bildet einen filigranen Dom auf der Gemüsestreifen-Platte. Die Krupuk- und Entenhaut-Platte wird von einer weiteren Apfel-Ente geziert.
  4. Entenfleisch: der eigentliche Hauptgang. Gebackene Entenbrust und ausgelöstes Entenfleisch mit Gemüse und dunkler Soße, dazu Reis in Hülle und Fülle. Zum Sattwerden *rolleyes* ^^. Haupt-Deko-Element: Zwei riesige Möhren-Vögel - einer hält einen Mini-Möhren-Fisch im Schnabel. Umringt von Orangen-Schnecken. Sehr talentiert!
  5. Gebackene Banane. Der Nachtisch. Drei kleine Bananen im Backteig kurz frittiert und mit Honig bestrichen. Hat das Fass fast zum Überlaufen gebracht ;)
    (Ohne Bild)
Den Abschluss bildete der obligatorische Pflaumenlikör.

Zum Glück haben wir uns schön Zeit genommen, sonst wär das nicht zu schaffen gewesen.

Trotzdessen ein ziemlich günstiges Festessen! Inklusive Getränke, aber exklusive (großzügigem Sechs-Uhr-Aufstehen-)Trinkgeld haben wir am Ende im Schnitt 23 Euro pro Person berappt. Für diese Qualität und Quantität ein absoluter Witz!

Wer jedenfalls schon immer mal mit dem Gedanken gespielt hat, auch mal Pekingente essen zu gehen - probiert's einfach mal! Am besten in einem guten China-Restaurant, wo der Chef persönlich zum Erklären und Einweisen an den Tisch kommt (Danke, Lai! :)) )

Ich hoffe meine Familie erhebt das jetzt für große Anlässe zur Tradition.

:P

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