Sonntag, 18. April 2010

Alte Wohnungen, neue Wohnungen, Vulkane und sonstige lustige Tiere

Mein Umzug will und will einfach kein Ende nehmen - heute habe ich mit zwei fleißigen Helfern meine alte Wohnung in einem Rutsch gemalert. Das war ein ziemlicher Kraftakt - ich hab mir Blasen gemalert... wie dämlich ist das denn? Naja, für die alte Wohnung meiner Verlobten habe ich fast zwei Wochen benötigt.. schon doof, wenn man nur am Feierabend malern kann. Aber heute, so mit Tageslicht und so, ging das doch recht schnell.

Die Kehrseite der feierabendlichen Zuwendung zu den alten Wohnungen ist, dass in der neuen Wohnung nichts passiert... Hier stehen teilweise noch ganze Räume voll mit Kisten und Säcken und deassemblierten Möbeln. Kann sich nur noch um Monate handeln... :/

Apropos Möbel - in meiner alten Wohnung hatte ich eine ganze Reihe Möbel, die ich nicht mit in die neue Wohnung nehmen wollte. Für den Grobmüll waren sie allerdings auch noch zu gut. Also wollte ich die Möbel spenden. In Dresden gibt es dafür den Sozialen Möbeldienst vom SUFW e.V. Ohne zuviel zu verraten: Die Spende war eine einzige organisatorische Katastrophe, in der der Spender durchgängig als dämlicher Bittsteller behandelt wurde. Wendet euch nicht an den Möbeldienst, so schade es um die Idee ist - werft das Zeug auf den Grobmüll oder sucht euch die Bedürftigen selbst, aber mit dem Sozialen Möbeldienst vom SUFW e.V. habt ihr eine Menge Aufwand und Ärger, und der Verein will euch auch noch abkassieren dafür, dass ihr ihm Möbel schenken wollt. Wenn's mich reitet poste ich auch noch die Beschwerde, in der die ganze Aktion recht gut zusammengefasst ist. Für den Moment muss ich aber eher an meinen Blutdruck denken.

Abgesehen von Möbeln, Kisten, Wandfarbe und Fließenspachtel beschäftigt mich zur Zeit ein Thema sehr intensiv: Der Vulkanausbruch auf Island. Die Gesamtsituation scheint sich eher zu verschlechtern, aber die rund 150 Millionen Euro Verlust, die alle betroffenen Fluglinien in Europa momentan *pro Tag* einfahren, brennen den Chefetagen und Lobbyisten nun zunehmend in den Taschen und unter den Nägeln. So werden erste Stimmen laut, dass die Flugverbote überzogen sind. Mittlerweile haben nämlich alle großen Fluggesellschaften Testflüge unternommen und konnten wohl keine Beeinträchtigungen feststellen (aus erster Hand weiß ichs von KLM, Lufthansa und Air Berlin; aus zweiter Hand von British Airways, Air France, Transavia und Niki (Lauda soll selbst geflogen sein), morgen will auch Airbus einen Testflug durchführen). Von meinem Balkon aus konnte ich heute auch eine Landung und einen Start eines Düsenjets auf Dresden International (EDDC) beobachten, was sicherlich einer der Testflüge war (die südwärtige Schneise führt direkt über das Zentrum von Dresden, auf das ich einen hervorragenden Blick habe). Nun sind die Fluggesellschaften natürlich recht voreingenommen und möchten gern den Flugbetrieb wieder aufnehmen, so dass die Aussagen letztlich mit Vorsicht zu genießen sind.

Mehr als Worte zählen aber natürlich Taten - so hat KLM heute abend von Amsterdam aus drei kommerzielle Flüge mit Fracht nach Asien durchgeführt und bis jetzt gibt es keine Absturzmeldung. Die Frachtflüge sind die natürliche Fortsetzung der mindestens zwei Dutzend Testflüge (allein KLM hat 10 erfolgreiche Testflüge durchgeführt), und so ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis auf Basis dieser Testflüge die Wiederaufnahme des Passagierflugverkehrs erstritten werden wird. Was viele der Fluglinien kritisieren ist, dass die nationalen Sperrungen maßgeblich auf britischen Simulationen der Ascheverteilung basieren, und nicht auf Messdaen. So hat der Deutsche Wetterdienst erst drei Tage nach der Sperrung des deutschen Luftraums damit begonnen, Messungen durchzuführen. Problematisch bei der Bewertung der Ergebnisse ist dabei, dass es keine Erfahrungswerte für solche Situationen gibt, aus denen sich vernünftige Grenzwerte ableiten lassen würden. Der einzige kritische Zwischenfall spielte sich nämlich in unmittelbarer Nähe eines früheren Ausbruches ab, so dass davon auszugehen ist, dass die damaligen, lebensbedrohlichen Fehlfunktionen in einer Umgebung mit ungleich höherer Aschekonzentration auftraten.

Auf Twitter organisiert sich in der Zwischenzeit dynamisch Hilfe für die mehr als 150.000 gestrandeten Urlauber (Schätzungen gehen von mehr als 10 Millionen betroffenen Passagieren insgesamt aus): unter dem Tag #getmehome können Gesuche und Angebote zu Fahrgemeinschaften, Familienbahntickets etc.pp. getwittert werden. Der mehr als ironische #ashtag versammelt unter sich News und Kommentare zum Ausbruch und dessen Auswirkungen selbst. #stranded markiert Informationen von und für Personen, die an Flughäfen feststecken.
Der Informationsfluss ist dabei auf der Kurznachrichtenplattform ungleich schneller und authentischer als die Informationen, die in den Massenmedien propagiert werden. Wer Erst-Hand-Informationen haben will, sollte die folgenden Tweeps abonnieren: @AshAlerts, @KLM, @Lufthansa_de, @Eurocontrol und @marcusnugg. Hier gibt es aktuelle Vorhersagekarten für die Ascheverteilung und hier gibt es die aktuellsten Informationen auf Fluglotsenebene direkt von Eurocontrol. Über @AshAlerts kam heute zum Beispiel minutenaktuell die Nachricht rein, dass Berlin, Hannover, Erfurt und Frankfurt für beschränkte Zeit wieder Flüge zulassen wollten. In der Minute schaute ich grade einem Condor-Airbus zu, der offenbar für einen Testflug auf den Runway geleitet wurde. Ja, ich war heute mal optimistisch und hab mir auf dem Flughafen schon mal angeschaut, wo ich in zwei Wochen einchecken muss und so. Und ja, bis dahin wird wieder geflogen werden, verdammteaxt.

Hier gibt es, wie nebenan bereits notiert, eine Webcam, die den aktuell ausbrechenden Vulkan Eyjafjalla sehr anschaulich zeigt (wenn mal grad nicht bewölkt ist .. oder Nacht..). Gerade kommt zu dem Thema auch die beunruhigende Nachricht herein, dass der große Bruder vom Eyjafjalla, der Katla, unangenehme Tremorvibrationen abgibt, wie sie wohl in Ankündigung eines Ausbruchs auftreten können. Ein weiterer Ausbruch würde die Lage wohl deutlich verschlechtern, aber ich bin kein Geologe. Vielleicht bewertet ja My Geoverse die verlinkten Seisomogramme? *hinthint*

Soweit erstmal - ich versuche, hier wieder häufiger zu bloggen. (Die Aussage war bisher aber immer ein böses Omen Oo)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Erzähl weiter so ne Scheiße, ehh, gar nicht zu fassen. A******ch

Anonym hat gesagt…

ma weis was du für schrott abgeben wolltest, entsorge deinen sperrmüll selber du honk!!!!!!!!!!!

Abholungen sind kostenlos wenn es sich um Möbel im Stadtgebiet handelt!! Habe selber erfahrungen damit.
Hauptsache Mist erzählen!!!!!!

Schmiddi hat gesagt…

Wenn Sie dort arbeiten, wissen Sie doch selbst, wie blöd der Möbeldienst sich anstellen kann, dass für die Abholung eines Elektroherdes Gebühren erhoben werden, und die Herren sich weigern, dass gespendete Zeug anzunehmen, wenn sie mehr als fünf Meter zum Lkw laufen müssen.

Dafür, dass das eine erbettelte Spende ist, und gerade der Herd gewinnbringend weiterverkauft werden wird, benehmen sich die Mitarbeiter des Möbeldienstes wie die letzten Penner und keifen einen dann im Internet noch anonym von der Seite an. Wenn Sie keine Lust auf Spenden haben, dann lassen Sie es doch einfach. Die Bürger helfen Ihnen. Nicht umgekehrt.

Und jetzt runter von meinem Rasen. Hausverbot. Kapische?