Dienstag, 27. Juli 2010

Kepler-Wissenschaftler: Erdähnliche Planeten sind die häufigste Planetenklasse in der Milchstraße

Nachdem die ersten 400 bis 500 Exoplaneten in den ersten 15 Jahren der Exoplanetenforschung aufgrund der verwendeten Detektionsmethoden fast ausschließlich Gasriesen waren, wendet sich nun das Blatt: Dimitar Sasselov, Co-Investigator der Kepler-Mission, hat im Juli auf einem TED-Talk in seinen Folien mehr oder weniger deutlich einen unglaublichen Durchbruch in der Exoplanetenforschung untergebracht.

Seit Kepler im März 2009 gestartet war, hat das Weltraumteleskop offensichtlich bereits mehrere hundert neue Exoplaneten gefunden und damit die Zahl der ausserhalb des Sonnensystems bekannten Planeten erstmals vierstellig werden gelassen. Richtig gelesen: Die Menschheit kennt mittlerweile über eintausendeinhundert extrasolare Planeten! Der größte Hammer kommt aber erst noch: Die größte Gruppe sollen dabei entgegen früherer Zahlen die erdähnlichen Planeten stellen - also Gesteinsplaneten, die weniger als doppelt so groß wie die Erde selbst sind.


(C) Dimitar Sasselov

Nach der inoffiziellen Ankündigung waren Querelen über die "Veröffentlichungsstrategie" laut geworden, weil das Kepler-Team die Daten von 400 neu gefundenen Planeten eigentlich bis Februar 2011 zurückhalten wollte, um sie selbst ausführlich zu analysieren und nun doch umgekippt ist. Aus diesem Grund gibt es auch noch keine offizielle Ankündigung der NASA, die im Kepler-Projekt als Veranstalter auftritt.

Nichtsdestotrotz finde ich diese Wende in der Geschichte der Kosmologie atemberaubend und hoffe für die nächsten Jahre auf viele neue Forschungsergebnisse. Immerhin ist es möglich, dass wir nun, da wir wissen, wohin wir schauen müssen, bald den ersten habitablen Planeten finden - also eine Schwestererde, mit ähnlicher Athmosphäre und flüssigem Wasser und so. Man darf tierisch gespannt sein - ich bin es jedenfalls! ^^

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